Madeleine Peyroux

“Für dieses Projekt wünschte ich mir ein breiteres musikalisches Szenario als auf den vorausgegangenen Alben… Ich wollte diesmal härtere, ja sogar hässliche Klänge ausprobieren…” sagt Madeleine Peyroux über ihr fünftes Album, das gerade herausgekommen ist. Dazu hat sie sich erstmals mit Norah Jones’ Produzent Craig Street zusammengetan, der ein gehöriges Potential an musikalischer Abenteuerlust besitzt, und wieder eine Riege von hochkarätigen MusikerInnen wie die Bassistin Me’Shell Ndegeocello, Gitarrist und Banjoplayer Marc Ribot (Tom Waits, Elvis Costello) u.v.a. ins Boot geholt. Neu ist z.B. auch die Zusammenarbeit mit dem Ex-Stones-Bassisten Bill Wyman, mit dem sie in London zwei groovige Songs (das funkige “The Kind You Can’t Afford” und “Leaving Home Again”) schrieb und die Kollaboration mit der Violinistin Jenny Scheinman (Norah Jones, Ani DiFranco) bei dem feinherben Westerntrack “The Things I’ve Seen Today” und ”Fickle Dove“. Sehr vielseitig ist das Ganze, zuweilen funky, mit Americana- und Country-Anleihen, und dann wieder jazzy wie frau es von „Madi“ gewohnt ist. Drei neu interpretierte Klassiker von Bob Dylan, Robert Johnson oder Beatles runden das Bild ab. Hässlich und hart ist es nicht geworden, das neue Album der ehemaligen Straßenmusikerin mit der unvergleichlich warmen Stimme, die gern mit Billie Holiday verglichen wird – aber eine neue Peyroux zeigt es dennoch.

MELODIVA CD Tipp Juni 2011