Joy Denalane

Keine Frage, deutschsprachige Alben liegen im Trend! Was anfangs als Experiment gedacht war, hat sich als stimmig für die ganze Platte erwiesen und nun veröffentlicht die Soulqueen Joy Denalane ihr neues Album in Deutsch. „Maureen“ ist bereits das dritte Album der Berlinerin und auch ihr zweiter Vorname – was schon andeutet, dass es das bisher persönlichste Album für sie ist. Denn es bringt auf den Punkt, was die Sängerin in den fünf Jahren nach ihrem letzten Album „Born & Raised“ (#2 in den deutschen Charts) vor allem bewegt hat: die Trennung von ihrem Mann, dem „Freundeskreis“-Frontmann Max Herre, mit dem sie seit kurzem wieder zusammen ist und der auch als Gastmusiker, Produzent und Songschreiber bei „Maureen“ mitgewirkt hat, und der Reifeprozess, der daraus folgte, wie sie selbst sagt. Darum dreht sich in ihren neuen Songs viel um die Liebe, um den Schmerz und die Wut. Trotzdem muss frau sich schon ein bisschen Zeit nehmen, um nicht am Persönlichen „vorbei“-zuhören, denn so manche Textzeile droht im NuSoul-Allerlei à la Xavier Naidoo unterzugehen, in dem es oft um „Deinen Weg“ geht und ums „Zu Dir stehen“ usw. Doch die Mega-Bandbesetzung und der fette Motown-Sound, aber auch leisere Töne, in denen Denalane’s wunderbar warme Soulstimme noch mehr in den Focus gelangt, sind klare Pluspunkte an diesem Album und trösten über die etwas weichspülhaft abgemischten Backgroundchöre hinweg. Klarer Fall, diese Frau heißt nicht nur so, sie bringt wirklich Freude mit sich!

MELODIVA CD Tipp Mai 2011