Asa
“Beautiful Imperfection“
Hier kommt der gut gelaunte Nachfolger des erfolgreichen Debuts der nigerianischen Songwriterin, die 2008 mit Songs wie „Jailer“ und „360°“ und ihrem Mix aus Afrobeat, R’n’B, Soul und Reggae die Herzen eroberte und weltweit 300 000 Platten verkaufte. Mit der sogenannten „schwierigen“ zweiten Platte scheint die in Paris ansässige Künstlerin auch kein Problem gehabt zu haben. Auf dem Plattencover blickt einem eine Madame Asa im Sixties-Style entgegen, der vor allem in der souligen Motown-Singleauskopplung „Be My Man“ seine Entsprechung findet und schon eine Wandlung andeutet. Denn dieses Album klingt noch interessanter, ausgereifter und vielseitiger als das erste! Selten gingen verschiedene Einflüsse eine so harmonische Verbindung ein. Im Zentrum steht wieder ihre rauchig-warme Stimme, die alles zusammenhält und die mal in gefühlvollen Songs wie „Oré“, „Preacher Man, „The Way I Feel“ und „Questions“ tiefgründig und leidenschaftlich klingt und im nächsten Moment in „Broda Olé“ „Bimpé“ oder „Why Can’t We“ die lebensfrohe Afro-Straßenkatze raushängen lässt. Großes Kompliment auch für die Instrumentierung: sie ist genial und treffsicher auf die Songs abgestimmt. Alles in allem also ein Album, das im Gegensatz zum Vorgänger weniger nach Roots und Folk klingt und dafür mehr nach einer groovefreudigen Künstlerin, die aus dem Vollen schöpft. Keine „Mischung aus India.Arie, Tracy Chapman und Erykah Badu“, wie es ein Kritiker mal schrieb – Asa eben.
MELODIVA CD Tipp Dezember 2010
CD, 2010, 12 Tracks, Label: Naive
Mane Stelzer03.01.2011