MELODIVA Weihnachts-CD Tipps 2010

ANNIE LENNOX – „ A Christmas Cornucopia”
Mit den Eurythmics hat sie Popgeschichte geschrieben, weltweit 80 Millionen Alben verkauft und im Laufe ihrer Karriere etliche begehrte Preise abgeräumt. Eigentlich könnte sie sich zurücklegen und auf ihren Lorbeeren ausruhen. Stattdessen ist sie seit Jahren als Botschafterin für Oxfam und als engagierte Streiterin für von HIV/AIDS betroffene Frauen und Kinder in Afrika unterwegs, um nur zwei ihrer Projekte zu nennen. Jetzt meldet sie sich mit einer Herzensangelegenheit zurück und beschert uns mit „A Christmas Cornucopia“ (Cornucopia= Füllhorn) eine wunderschöne Weihnachts-CD. Lennox hat dafür all jene Weihnachtslieder ausgewählt, zu denen sie schon lange eine enge Beziehung hat, und sie hat sich als Unterstützer den gut gelaunten South Africa Children’s Choir eingeladen, den sie im Laufe ihres Engagements kennen- und lieben gelernt hat. „Some of this christmas chorals have a kind of african flavour“ sagt sie selbst über diese Idee. So finden sich auf dem Album populäre Lieder wie “The Holly And The Ivy”, “Silent Night” und “The First Noel”, die sie schon als Kind liebte, aber auch weithin unbekannte Juwelen wie “Il est né le divin enfant” und “Lullay Lullay“. Eine eigene Komposition ist auch noch dabei: „Universal Child“ mit einem zum Heulen schönen Text, dessen Einnahmen ihrer Kinderhilfs-Stiftung zukommen. Kein süßlich-schmalziges Weihnachtsalbum also, sondern ein feierlich-berührendes Lennox’sches Statement für Liebe und Menschlichkeit.
VÖ: 12.11.2010, Label: Decca, http://www.annie-lennox.info/

THEA GILMORE – „Strange Communion”
Großartig, es gibt auch Winter- und Weihnachtsalben, die NICHT aus tausendmal gehörten Klassikern bestehen! Die britische Songwriterin Thea Gilmore hat nämlich einfach kurzerhand eins selbst geschrieben und damit den Grundstein für neue Klassiker gelegt. Die „beste Wortschöpferin ihrer Generation“ – so die britische Presse – legt mit „Strange Communion“ ein grandioses (Folk-)Album vor, das uns den Soundtrack für die nächsten Winter bescheren könnte und auch noch mit zwei ungewöhnlichen Covers aufwartet: Yoko Ono’s „Listen, the Snow is Falling“ und Elvis Costello’s „The St. Stevens Day Murders“. Unbedingt empfehlenswert!
VÖ: 19.11.2010, Label: Fullfill Records, http://www.theagilmore.net/welcome.cfm

THE PUPPINI SISTERS – „Christmas With The Puppini Sisters“
Die drei Puppini Sisters aus London verfolgen da einen anderen Ansatz: einfach noch schmalziger sein als das Original. Mit „Last Christmas“, „White Christmas“, „All I want for Christmas“ und weiteren Klassikern swingen sie sich im typischen Puppini-Vocal-Harmony-Stil wohlig räkelnd durch die Weihnachts- und Winterlandschaft. Kaum zu glauben, dass die „Andrews Sisters“ von heute die Songs nicht kuschlig eingepackt im Rentierschlitten, sondern mitten im Sommer im Studio, mit Lametta, Lichterketten und dem Foto von einem gebratenen Truthahn vor Augen aufgenommen haben…
VÖ: 05.12.2010, Label: Verve, http://www.thepuppinisisters.com/

Putumayo presents: – „World Christmas Party“
Stille Nacht war einmal – Putumayo zeigt auch auf der mittlerweile fünften Weihnachtsscheibe, wie Weihnachten zwischen Afrika und der Karibik, zwischen Jamaika und den Kap Verden klingt. Neben Neuinterpretationen von bekannten Christmas Songs wie „We Wish You A Merry Christmas“ in einer Reggae-Version von Jacob Miller, oder „Have Yourself a Merry Little Christmas“ als Latin-Jazz-Variante von Poncho Sanchez, steuert die in New York lebende Kapverdische Sängerin Maria de Barros eine kreolische Version des bekannten englischen Weihnachtsklassikers „Deck The Halls With Boughs of Holly“ bei. Das hawaianische Duo Keahiwai singt “Rockin‘ Around The Christmas Tree und die US-Banjospielerin Alison Brown ist mit “Carol and the Kings” zu hören. In überraschend unmuffeligen Gewändern kommt hier der Weihnachtsmann daher. Heizt besser als jede Wärmflasche!
VÖ: 05.11.2010, Label: Putumayo, http://www.exil.de, http://www.putumayo.com/en/catalog_item.php?album_id=1010