Zona Problematica & Sylvia totally unplugged

Sylvia totally unplugged, so nennt sich Sylvia Gössel, die Sängerin und Gitarristin der Band Zona Problematica, die sich 2003 in Leipzig gründete. Als „2-in-1 Überraschungspaket“ beschreibt sie ihr neues Album „Licht an“, das im Rahmen des Newcomerinnen-Wettbewerbs für Singer-/Songwriterinnen 2009 der Frauenkultur Leipzig entstanden ist. Überraschung ist etwas zu viel versprochen, denn wirklich neuartig ist wenig an dem unplugged-Stil, der hier zu hören ist. Begleitet von ihrer Band Zona Problematica präsentiert die Sylvia auf „Licht an“ Alltagslyrik. Gelegentlich etwas holperig, tief aus dem Leben gegriffen, anrührend und fast immer voller Schatten. Die Musik der Band dient lediglich als Transportmittel für die Songtexte, die eindeutig im Vordergrund stehen. Da gilt es also, genau hinzuhören. Die Texte schildern den banalen Alltag mit seinen plötzlichen Abgründen, handeln von Abschied und Tod, Traurigkeit und Trostlosigkeit. Aber zwischen den Zeilen auch von Liebe und Sehnsucht. Da verzeihe ich gerne, dass die Musik manchmal etwas einfach gestrickt ist und nicht viel Überraschendes bietet. Gelegentlich klingt das Ganze stark nach der Singer-Songwriter-Ära der 60 Jahre, wo eine Gitarre und vier Akkorde genügten, eine Botschaft unters Volk zu bringen. Das mag auch an der Aufnahmetechnik liegen und den sparsamen Arrangements, die kaum Freiraum lassen für die musikalische Entfaltung der einzelnen Instrumente. Trotz des morbiden Grundtons der Songs klingt die CD insgesamt entspannt und ausgeglichen, ist sehr angenehm zu hören und besitzt den wunderbaren Charme des Unperfekten.