Rupa and the April Fishes

Mit „Este Mundo“ haben Rupa & The April Fishes ihr zweites Album vorgelegt, das das Leben der Sängerin Rupa Marya nahezu spiegelbildlich darstellt. Die Sängerin indischer Eltern wird in Kalifornien geboren und erlebt dort auch ihre ersten vier Jahre. Die nächste Station verbringt sie bei ihren Großeltern in Nordindien, doch ihre Eltern haben bereits ein weiteres Ziel auserkoren, nämlich das mediterrane Aix-en-Provence. Mit zehn Jahren kommt sie nun in Europa an und hat es dort nicht leicht: Man grenzt sie aus, hält sie für ein Roma-Mädchen oder wahlweise für eine Araberin. Für ihr Studium kehrt sie nach Kalifornien zurück, um dort Medizin zu studieren – ihr zweiter Beruf, den sie noch heute mit großer Leidenschaft ausübt. Doch die Musik lässt sie nicht los. Sie singt in Clubs und Cafés und ihre Lieder sind keine typischen Songwriter-Songs, sondern bilden ihr mosaikhaftes Leben ab. Zusammen mit den außerordentlich souveränen MusikerInnen Ed Baskerville (Cello), Marcus Cohen (Trompete), Isabel Douglass (Akkordeon) und Aaron Kierbel (Percussion) gibt sie sich den Namen „April Fishes“, mit dem sie auf die französischen „Poissons d’Avril“ anspielt, jene Fische, die man als Pendant zu den hiesigen Aprilscherzen seinen Mitmenschen an den Rücken klebt. Entsprechend des polyglotten Hintergrundes singt sie in ihrem neuen Album in Französisch, Spanisch und Englisch: „Es ist die Musik des einzelnen Liedes, die nach der jeweiligen Sprache verlangt“, erklärt Rupa Marya. „Die Sprache benutze ich, wie ein Maler Farbe von seiner Palette nimmt.“ Die Themen der Lieder ihres zweiten Albums sind aufwühlend. Es geht um politisches Engagement, breiteste kulturelle und ethnische Verschiedenheiten, geografische Schönheit und das Zelebrieren all der Unterschiede. Ihr Lebensumfeld liefert ihr allerbesten Stoff für ihre Stücke. Mit ihrer nuancenreichen Stimme vermag Rupa Marya die Stimmungen der Stücke mit einem melancholischen Unterton einzuhüllen, der verrät, dass sie die Schönheit des Lebens dieser Welt erkennt, es aber nicht leichtgläubig verklärt.