Dayna Kurtz

“American Standard“

2002 von Woodstock-Legende Richie Havens „entdeckt“, spielte die amerikanische Gitarristin und Sängerin Dayna Kurtz bereits vor Rufus Wainwright und Antony & The Johnsons, wurde vom Rolling Stone – zu recht! – als „große Sängerin und Songpoetin“ betitelt und von vergleichswütigen Kritikern als musikalische Kreuzung zwischen Joni Mitchell und Tom Waits bezeichnet. Der Titel der neuen, fünften Platte „American Standard“ führt eigentlich in die Irre und trifft gleichzeitig ins Schwarze: hier sind nur wenige Cover (Elliott Smith’ Blues „Don’t Go Down“, das düstere „Lou Lou Knows“) versammelt, aber ihre eigenen Songs klingen so, als wären sie schon immer da gewesen. Sehr erdig, sehr amerikanisch und sehr intensiv. Mit Gospel, Blues und Rock’n’Roll, Banjo, Slide-Guitar und grandioser Altstimme beschwört sie den Süden Amerikas herauf, der auch schon allein dadurch anklingt, dass sie die Platte mit Sonny Burgess & den Legendary Pacers in Memphis, sowie in New Orleans mit der Brass-Band The Nightcrawlers aufgenommen hat. In Holland füllt die charismatische Musikerin schon große Hallen, bleibt zu hoffen, dass sie auch hierzulande auf Tour geht.

MELODIVA CD Tipp Dezember 2009

CD, 2009, 10 Tracks, Label: Indigo

Mane Stelzer

20.12.2009