Priscilla Ahn
“A Good Day“
Manchmal lohnt es sich, auf seine Eltern und Lehrer zu hören! Im Fall der 25-jährigen amerikanischen Singer-/Songwriterin Priscilla Ahn waren es ihr rockbegeisterter Vater und ihr Musiklehrer, die sie im zarten Teenageralter davon überzeugten, nicht aufs College zu gehen und Musik zu studieren, sondern gleich eine Karriere als Musikerin zu beginnen. Der erzieherische Rat war goldrichtig: Priscillas Debütalbum „A Good Day“ erscheint beim renommierten Label Blue Note, das früher für exzellente Jazzaufnahmen stand und sich heute auch der Popmusik öffnet, derzeit erfolgreichste Blue Note-Künstlerin ist Norah Jones. Priscilla zog von Pennsylvania nach Los Angeles, jobbte dort als Kellnerin und lernte den Songwriter Joshua Radin kennen, der von ihrer Musik so angetan war, dass er sie gleich als Support für seine Tournee verpflichtete. Priscilla Ahns Songs (immerhin acht Eigenkompositionen landeten auf „A Good Day“) sind folk- und countryinspiriert und von luzider Leichtigkeit, die Regenwolken und schlechte Laune im Handstreich vertreibt. Im Mittelpunkt stehen immer Priscillas glockenhelle Stimme und ihre Gitarre, aber gleichförmig wird es nie, dafür sorgen schon die vielen Mitstreiter, die den Songs besondere Akzente aufsetzen: Ursula Knudsun spielt die singende Säge, die renommierten Jazzmusiker Oliver Kraus und Larry Goldings steuern Cello und Piano bei, für den Gospelsong „Leave The Light On“ wurde Sessionsänger engagiert. Priscilla selbst spielt außer Gitarre noch Mundharmonika, Cembalo, Ukulele, Autoharp und Glockenspiel – ein Song wie „Lullaby“ könnte von Joan Baez zu ihrer Glanzzeit stammen, „Astronaut“ mit seiner Mischung aus Walzer und Folk erinnert an „Mull of Kintyre“ von den Wings. Viel Abwechslung also, aber Priscilla Ahn gelingt es, ihren eigenen Stil zu entwickeln. Hat Papa doch gleich gewusst!
CD, 2009, 11 Tracks, Label: Blue Note
Christina Mohr21.06.2009