Ulrike Dangendorf

“Brombeerschnee“

Solo-CD’s sind immer ein mutiges Unterfangen, repräsentieren sie doch die persönlichste Note einer Künstlerin. Auf dieser Scheibe sind 50 Minuten Akkordeon pur zu hören, bis auf ein Stück alles Eigenkompositionen Dangendorfs. Im Booklet findet die Hörerin zu jedem Stück ein kurz skizziertes Bild, und so ist die Musik denn auch sehr assoziativ und stimmungsvoll. Man sieht die hurtigen Ziegen förmlich vor dem inneren Auge herum springen (Track 1), Hausgeisterpersönlichkeiten spuken vorbei (Track 11), ein gläserner Vogel tanzt seine Lebensfreude lyrisch in einer phantastischen Welt (Track 6). Walzer, Tango, Polka und klassische Elemente werden zu einer bunten Melange verarbeitet, angereichert mit einer Prise Melancholie und einem Schuss Kreativität. Dangendorfs Akkordeon genügt sich selbst, ist Melodie-, Harmonie- und Rhythmusinstrument in einem. Allerdings ist die Musik manchmal zu ruhig und melancholisch, zu gleichförmig, es fehlt der „Pfiff“ in einigen Stücken und das liegt nicht unbedingt daran, dass ausschließlich ein Instrument zu hören ist. Mehr Ecken und Kanten, stellenweise mehr Ausdruck und Dynamik täten der Musik gut. Dennoch ist es eine empfehlenswerte CD mit vielen kreativen Einfällen.

CD, 2008, 12 Tracks, Label: Westpark Music

Antje Köhn

03.05.2009