Apparat Hase
“Apparat Hase“
„Pussy, Mutter der Society“ – so bringen Bea Dorsch und Sarah Bogner alias Apparat Hase die Dinge auf den Punkt. Apparat Hase entstanden aus den Trümmern der Münchner Indie-Band Hellfire, die vor einigen Jahren mit „Kuscheln“ einen kleinen Clubhit landeten. Zu zweit machen die Häsinnen minimalistischen (in „Flexionsklasse“ machen sie sich über -ismen aller Art lustig, also obacht!) Synthie-Elektro-Disco-Pop, es fiept, bratzt und blubbert, man kann dazu tanzen oder sich betrinken und mitsingen; live lassen sie sich von Robert Merdzo (Gitarre) und Thomas Wühr (Schlagzeug) unterstützen. Dorsch und Bogner verweigern die Erklärung ihrer Musik und Texte, weil das für sie dem Eingeständnis gleichkäme, dass bei ihrer Arbeit etwas schiefgelaufen ist – aber sie müssen eh‘ nix erklären, Apparat Hase funktionieren von ganz allein. Songtexte wie „Meine Scheiße“ (bei diesem Stück ist auch Beas Katze zu hören), „Vielleicht & Schlecht“ oder das bereits erwähnte „Flexionsklasse“ sprechen für sich. Ohne die Gender-Fahne explizit vor sich her zu tragen, machen Apparat Hase supergroovy Fem-Pop und klingen wie die Fortführung der Raincoats mit elektronischen Mitteln – ihr vordergründiger Dilettantismus ist volle Absicht und lädt zum Mitmachen ein, denn „wir haben diese Platte für alle gemacht, zum Hören und zum Tanzen“. Und dann singen auch die Jungs mit: „Pussy, Mutter der Society“!
CD, 2008, 12 Tracks, Label: Trikont
Christina Mohr01.12.2008