Laia Genc
“Strandgut“
Mit meinen für Modern Jazz ungeübten Ohren hat mich Laia Gencs Pianokunst in Erstaunen versetzt. Wie können diese teils losen Melodiefetzen, scheinbar nur so dahingestreut, sich mit Drums und Bass zu betörenden Songs vernetzen? Besser, man denkt nicht lange nach, sondern gibt sich der mehrfach international preisgekrönten Kölner Jazzpianistin einfach hin. Unter Garantie stellt sich dann spätestens beim fünften Track des Trios „Liason Tonique“ – Laia Genc, Matthias Nowak und Nils Tegen – die Offenbarung ein: Eine dramatische Temposteigerung und unglaublich dichte Läufe ziehen in Bann. Gleich im nächsten Song gibt es einen wunderschönen Saxophontake von Gastmusiker Christophe Panzani. Die mit einem Hauch von Orient umhüllte Melodie stammt aus der Feder der Pianistin, wie die meisten Stücke. Neben Charlie Chaplins Klassiker „Smile“ präsentiert Laia Genc eine Reihe kurzweiliger Kompositionen voller Eigensinn.
CD, 2008, 9 Tracks, Label: JazzHausMusik
Angelika Calmez04.08.2008