Sarah McLachlan

Jedes Jahr wieder kämpfen wir uns zu den Feiertagen durch. Wir stampfen früh im Dunkeln und Kalten zur Arbeit, erjagen am Wochenende Geschenke für unsere Lieben, trinken literweise Weihnachtstee und essen zu viel gesundheitsschädliches Zimtgebäck. Besinnliche Ruhe herrscht meist erst nach dem Weihnachtsessen, wenn alle viel zu satt ihren Gedanken nachhängen. Aus Kanada kommt Hilfe für die Vorweihnachtszeit. Sarah McLachlan hat ein Winterpopalbum aufgenommen. Es kommt ein wenig jazzig, etwas folkig, manchmal rhythmisch (vor allem bei „The First Noel/Mary Mary“) und auch romantisch daher, aber nie kitschig. Die gelungene Mischung für die adventliche Auszeit enthält rundweg gute Zutaten: ein paar Klassiker („I’ll Be Home For Christmas“, „O Little Town of Bethlehem“, „Silent Night“), wunderbar arrangierte Cover („Happy Xmas (War is over)“ von John Lennon, „River“ von Joni Mitchell) und eine wunderschöne, nachdenkliche Eigenkomposition („Wintersong“). Funkelnd liegt unter all dem Sarah McLachlans Engelsstimme begleitet von Jim Creegan (Barenaked Ladies, Bass) und zum Teil von Diana Krall am Klavier (so bei „Christmas Time Is Here“, das man vom Charlie Brown Weihnachtscartoon kennt). „Wintersong“ ist so herrlich sparsam orchestriert, dass es sich anhört, als würde eine vertraute Person bei Kerzenschein alte Weihnachtsgeschichten vorlesen. Man muss ganz still sein und lauschen.