Teresa Salgueiro

“Obrigado“

Obrigado heißt danke. Und dankbar, andächtig, wehmütig und verträumt macht dieses Album. Dankbar für Teresa Salgueiros Stimme, für diese Zusammenstellung verschiedenster Stücke mit hervorragenden Vokalisten und Instrumentalisten unserer Zeit, für die Experimentierlust der Sängerin und dankbar für den Genuss, traurig zu sein. Teresa Salgueiro berichtet von der Melancholie der Nacht in dem Fadostück „Sombra“, im Duett mit Angelo Branduardi erzählt sie in „Nelle Paludi Di Venezia Francesco Si Fermo Per Pregare E Tutto Tacque“ wie alles beim Gebet des Franziskus von Assisi verstummt. Volkstümlicher und beschwingter ist die Instrumentalisierung in „Sol Nascente“, bei dem sie von dem japanischen Akkordeonspieler Yasuhiro Kobayashi „Coba“ begleitet wird. Zu einem Gipfeltreffen der fantastischen Stimmen kommt es in „Haja O Que Houver“, dem Duett mit José Carreras. Ein akustischer Schmaus ist das in einer Kirche mit Chorbegleitung aufgenommene „Olhos Negros“. Gelungen ist auch der meditative Mix in „Pregão“. Und wenn Teresa Salgueiro im Duett mit Maria João „Vozes“ intoniert, dann zerspringt und zerfließt einem das Herz abwechselnd. Wunderschön, schwebend und einzigartig ist die Stimme von Teresa Salgueiro. Und so sind auch diese Stücke, zusammengetragen aus fünfzehn Jahren und vereint auf diesem Album.

CD, 2006, 14 Tracks, www.teresasalgueiro.com, Label: EMI

Nadine Hartung

20.04.2006