Alice Coltrane

Alice Coltrane ist eine Legende, eine der wichtigen weiblichen Schlüsselfiguren im Jazz. Als begabte Pianistin und Organistin war sie Mitglied in der Band ihres Mannes, des Saxophonisten John Coltrane. Sie spielte auf seinen letzten Aufnahmen und entdeckte die Harfe für den Jazz. Dann zog sie sich lange aus dem aktiven Musikleben zurück, eröffnete einen Ashram und zog ihre Söhne Ravi und Oran auf. 1998 überzeugte Ravi, selber inzwischen erfolgreicher Jazzsaxofonist, seine Mutter, mit ihm zusammen aufzutreten. 2004 ist sein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, ein Album zusammen mit seiner Mutter aufzunehmen. Alice Coltrane spielt auf ‚Translinear Light‘ zwar nicht Harfe, für die sie berühmt wurde, aber sie steht mit ihrem ätherisches Spiel auf verschiedenen Tasteninstrumenten deutlich im Vordergrund. Ihr Synthesizerspiel klingt nicht wie von dieser Welt, auch die eigenwillige fernöstliche Intonation der Wurlitzerorgel läßt einen auch an Indien denken. Die Mischung von Originalstücken und traditionellen Hindustücken, bei denen auch die Sai Anantam Ashram Singers teilnehmen, schaffen ein sehr spirituelles Werk. Besonders hervorzuheben ist die Mitwirkung von Bassist Charlie Haden, der vor allem im Duostück ‚Triloka‘, einer freien Improvisation für Kontrabass und Klavier, durch seinen warmen Sound besticht. ‚Translinear Light‘ ist ein Album, daß von Schönheit, Reinheit, Spiritualität und Wärme durchzogen ist. Ein großes Werk einer legendären Musikerin.