Mina Agossi
“E-Z Pass to Brooklyn“
Umgeben von soviel gesangstechnischem Wohlklang unserer Tage überrascht die Sängerin Mina Agossi und ihr Trio mit trashigen Undergroundsounds. Mina Agossi kratzt damit am dicken Glanzlack des Vokaljazz und setzt neue Akzente in Richtung experimenteller, rockig-pfiffiger Musik.Auf „E-Z Pass to Brooklyn“, dem vier Wochen nach dem „9-11“ in, wie der Name schon sagt, Brooklyn aufgenommenen Album lässt die Sängerin ihrer und auch der Spielfreude ihrer Band freien Lauf: Agossi singt, redet, schreit, grollt, spielt mit dem Klang ihrer Stimme dass es eine wahre Freude ist. Dieser Jazz klingt nach asphaltdampfender Straßenschlucht statt nach Dinnerparty: Begleitet lediglich durch Bass (Alexandre Hièle) und Schlagzeug (Bertrand Perrin) mit gelegentlicher perkussiver Unterstützung durch Daoud-Davis Williams besitzen die Arrangements dennoch eine Dichte, die diese sparsame Besetzung vergessen macht..Den Namen dieser Frankreich lebenden Künstlerin sollte man sich merken, zumal sie sich hier auch als Autorin profiliert: Nur drei der Stücke stammen nicht aus Agossis Feder; darunter Duke Ellingtons „Caravan“, sowie „Machine Gun“ von Jimi Hendrix auch dies zwei wahrlich spannende Interpretationen … Schräg. Genial!Rezension zuerst erschienen bei © jazzdimensions www.jazzdimensions.de
CD, 2004, 12 Tracks, Label: Crystal Records
Carina Prange24.05.2004