Jorane

“The You and the Now“

Endlich mal wieder ein richtig gelungenes Cello-Album. Ich kann gar nicht mehr aufhören, mir die CD anzuhören, wobei ich gestehen muss, dass ich Cello-Fanatikerin bin. Das Cello, eigentlich seines melancholischen Moments bekannt, spielt auf diesem Album wortwörtlich all seine Sa(e)iten aus. Hier ist der Beweis, dass ein Cello mehr als Depressionen schüren kann und in Kombination mit Joranes Stimme, die irgendwo zwischen Mezzosopran und Alt hin- und herwuselt, entsteht eine wunderbar abwechslungsreiche Mischung.
Joranes Songs ergeben eine bunte aber dennoch wunderbar harmonierende Mischung aus Kammermusik, Jazz, Folk, Worldsound, Rock, Pop und Wave. Manche Titel wie z.B. „Roll the Stars“ erinnern mich an den Soundtrack aus „Edward mit den Scherenhänden“ und in Anbetracht des CD-Covers scheint diese Assoziation vielleicht sogar gewollt. Andere Titel lassen mich in Gedanken wild und hemmungslos auf dem Cello mitschrummeln und laut mitsingen. Zudem lässt sich eine Coverversion des Songs „I feel love“ der ehemaligen Band „Bronski Beat“ mit Frontman Jimmy Sommerville vorfinden. Jorane erinnert mich manchmal an Caroline Lavelle, manchmal an Björk und manchmal lässt sich einfach kein Vergleich finden. Obwohl Jorane Frankokanadierin ist, sind die meisten ihrer Songs mit englischen Texten versehen. Alles in allem ist dieses Album seine Investition wert.

CD, 2005, 12 Tracks, Label: Import (Megaphon Importservice)

Stefanie Streit

07.03.2005