Coco Mbassi

“Sisea“

Auch auf dem Album der Wahlpariserin Coco Mbassi sind Elemente des französischen Chansons zu finden, daneben sind die afrikanischen Anteile unverkennbar. Das Album ist, an die Tradition der Griots angelehnt, in Form eines Liederzyklus aufgebaut, beginnend mit einer Danksagung an die Musikerinnen und Musiker, die sie inspirierten. Mit ihrer samtweichen Stimme singt die aus Kamerun stammende Coco Mbassi von tiefen Gefühlen, Liebe und von dem hohen Stellenwert, den ihre Familie für sie hat. Mehrere ihrer Eigenkompositionen handeln vom Glauben, der Liebe Gottes und der göttlichen Harmonie in der Natur. In anderen fordert sie Respekt vor den Frauen oder versetzt sich in die Situation Obdachloser. Unterlegt mit dezenten Streicher-Arrangements, zarten Gitarren und mehrstimmigen Chorsätzen entfaltet sich Coco Mbassis soulige Stimme. Mit Klassik-, Jazz- und Gospeleinflüssen, dazu Percussion nur in sehr kleinen Dosen, entsteht eine für sie typische Stilmischung, die im Vergleich zu ihrem ersten Album „Sepia“ aber textlich wesentlich biblischer wurde. „Sisea“ endet nach einer Stunde mit einem ganz persönlichen Lied aus ihrer Kindheit. Wie alle Kinder lernte sie traditionell, die Namen ihrer Vorfahren als Zeichen der Dankbarkeit, des Respekts und der Liebe in Liedform zu rezitieren.

CD, 2003, 14 tracks, Label: Tropical Music (BMG)

Irene Hummel

11.05.2004