Courtney Love

“America’s Sweetheart“

Gleichzeitig mit ihrer ehemaligen Bassistin veröffentlicht auch die Hole-Frontfrau Courtney Love ihr erstes Soloalbum. Linda Perry arbeitete wie bei P!nk als Co-Songwriterin an diesem Album mit, dem Nachfolgewerk zu den beiden platinveredelten Hole-Alben „Live through this“ von 1994 und „Celebrity Skin“ von 1998. Der Titel „America’s Sweetheart“ ist gut gewählt, steht Courtney Love doch in Amerika an allen Fronten unter Beschuss, sei es als unbeliebte streitbare Witwe von Kurt Cobain, als Drogen-, Alkohol- und Tablettenkonsumentin, als Randaliererin oder als Rabenmutter, die um das Sorgerecht für ihre Tochter mit der Oma vor Gericht streiten muss. Daneben sammelte sie aber auch viel Lorbeeren als Schauspielerin ein, wie als Vorstadtlesbe in „Julie Johnson“. Ihr neues musikalisches Produkt entstand im Lauf von drei Jahren und ist als CD ganz in rosa gehalten und von einer Pin-Up-Künstlerin illustriert worden. „America’s Sweetheart“ ist ein Wechselbad aus Punkrock und Schmerz, rotziger Wut und Verzweiflung, teils aber zu glatt, zu solide, zu sehr Powerpop. Beinahe genial und sehr unterhaltsam sind dafür die vielen Anspielungen und Rock’n’Roll-Zitate. Ihre wilde rauhe Energie merkt man der 39jährigen immerzu an. Für die Live-Umsetzung ist Courtney Love derzeit auf der Suche nach Musikerinnen für ihre Band.

CD, 2004, 12 Tracks, 1 Video, Label: Virgin, EMI

Irene Hummel

20.04.2004