Cristina Branco

Verkörpert beispielsweise Dona Rosa den traditionellen Fado, so ist Cristina Branco ein modernes Gegenstück zu ihr. Auf ihrem fünften Album wird die 29-Jährige Portugiesin von ihrem Ehemann Custódio Castelo (Portug. Git.), Alexandre Silva (git)und Fernando Maia (akust. Baßgitarre) begleitet, die ein feines Melodiegewebe um die vibratoreiche Stimme der Sängerin spinnen. Ihre bewegliche Stimme klettert von einer Note zur anderen, beherrscht Stimmungswechsel und läßt Raum für die anderen Musiker.
Ein Teil der Kompositionen stammt von Custelo, ein Teil sind traditionelle Fados, die Cristina, große Verehrerin der Musik von Amália Rodrigues (Fadista), feinfühlig und poetisch auf ihre Weise interpretiert.
Da Fado eine eher melancholische Stilrichtung Portugals ist, ist die Grundstimmung der CD ruhig und getragen. Die fließenden Linien der Gitarren nehmen die Melodien und das Vibrato der Sängerin auf. Gerade in ihrem letzten Stück, welches Cristina a-capella vorträgt, kommt ihre Stimme noch einmal voll zur Geltung und schafft eine große Intensität. Damit verabschiedet sie sich von ihren Hörern. Auf ihre nächste Arbeit läßt sie bestimmt nicht lange warten.