Holly Cole
“romantically helpless“
Um es vorwegzunehmen: Ich bin Fan. Holly Cole’s ausgefallene Coverversionen bekannter Titel gehören seit Jahren zu meiner regelmäßigen Dosis Musik. Das bereits siebente Album der kanadischen Sängerin und Bandleaderin dürfte ihr endlich auch in Deutschland breitere Publikumsschichten erschließen, denn es enthält im Vergleich zu früheren jazzigen Aufnahmen eine ordentliche Prise mehr Pop. Trotz der etwas „mainstream“-lastigen Songauswahl schwingt meistens ein dunkler Unterton in den Tracks mit, wird das Tempo soweit herausgenommen, dass einem plötzlich jedes Wort des Textes in den Ohren nachklingt, geht die Stimme von Holly Cole unter die Haut. Sie erreicht diese einmalige Stimmung, indem sie die Songs auseinandernimmt, zuerst den Gesang aufnimmt und dann die Instrumental-Linien um die von der Stimme vorgegebene Basis herum arrangiert. So bekommen bekannte Titel eine ganz neue Bedeutungsebene klingen irgendwie anders als gewohnt, manchmal düsterer, manchmal „schöner“.Mein Tipp: Wer sie noch nicht kennt, sollte unbedingt auch in die älteren Scheiben wie „Don’t Smoke in Bed“ oder „Temptation“ (ausschließlich Coverversionen von Tom Waits-Stücken) hineinhören!
CD, 2000, 12 Tracks, Label: Tradition & Moderne/Alert Music
Sabine Peters04.09.2001