Sandra Weckert
“Way out east“
Angelehnt an Sonny Rollins Meilenstein „Way Out West“ spielt Saxophonistin Sandra Weckert mit „Way Out East“ ihr Debüt ein. Und das ist durchaus ernst gemeint, denn die 27jährige stammt aus Waren an der Müritz und spielte unter anderen beim Landesjugendorchester Mecklenburg-Vorpommern. Weckert lernte „auf der Straße“, vier mal wurde sie an Berliner Hochschulen abgewiesen, eigensinnig machte sie mit der Musik weiter und bespielte jede Konzertmuschel und jede Musikkneipe im Osten. Für ihr Debüt hat sie sich eine schräge Truppe zusammen gestellt. Rudi Mahall, ein Drittel des „Roten Bereichs“, bläst wieder mal mehr Rudiphon als Bassklarinette, Oli Bott schwingt die Vibraphon-Schlegel, Antonio Palesano ist versierter Trompeter, Kay Lübke wirbelt über den Drums und Johannes Fink sorgt für den harmonischen Untergrund. Sandra Weckert, selber an Alt- und Sopransaxophon, hat alle Stücke selber geschrieben. Jedes Stück hat seine ganz spezielle Stimmung, mal mit viel Humor und bierseligem Dreiertakt, mal hektisch-wirr, mal verträumt. Die CD enthält gute Interviewausschnitte mit den Musikern, klingt gut, hat ein abgefahrenes Cover im Bäuerinnen in der-Kittelschürze-Look . Alles in allem eine runde Produktion. Ich selber finde die Titel der Stücke zwar aussagekräftig, aber doch irgendwo unmöglich („Und du Purche… findest du es vielleicht pesonders komich?“)
CD, 2001, 11 tracks, Label: Jazzfiles, www.sandraweckert. com
Angela Ballhorn09.09.2001