
Mamou Sidibé
“Nakan“
Angekündigt im Begleittext als „Mali-Techno“ war ich erstmal sehr gespannt, wie das zusammenkommen könnte – Ergebnis: zwei Welten, die sich anscheinend nicht immer verstehen und ergänzen. Die ganze Scheibe ist sehr höhenlastig, spitz und wirkt kalt. Immer wieder drehe ich Höhen raus und vermisse sehr die Wärme und Atmosphäre der afrikanischen Gesänge und auch die Mitten und Wärme der Trommeln. Die Stimme Mamou Sidibés überzeugt mich nicht. Sie wird überproduziert vom „Electro-Gedudel“. Die Lieder sind wunderschön, aber nicht stimmig und harmonisch produziert, es fehlt das Bett. Schön ist, daß alle Texte im Original abgedruckt sind, versehen mit deutscher und französischer Übersetzung. So bleiben wenigstens einige Roots erhalten. Ein paar sparsamer eingesetzte Techno-Electro-Effekte hätten es wahrscheinlich besser getan. Für ihr zweites Album kann frau ihr nur einen einfühlsameren Produzenten (mit gesunden Ohren) für die Zukunft wünschen.
CD, 2001, 11 Tracks, Label: Cobalt Music (www.africolor.com)
Anne Breick04.10.2001