„10 Jahre – EINE BAND „

KICK LA LUNA – ETHNO FUNK

„Unruhiges Leben im Einklang“ – Die vier Musikerinnen von Kick La Luna

Warten können andere, sie erfüllten sich ihren Traum ganz einfach selbst: Die vier Frauen von Kick La Luna machten vor zehn Jahren ihre Berufung zum Beruf. Seitdem leben sie aus Koffern und gehen ihrer Wege jenseits klassischer Frauenleben. Alles dreht sich nur um das Eine: Musik, Musik, Musik.

Ihr Blick hält sich kaum auf an den Schildern am Straßenrand, das Tempolimit schert sie nicht. „Das wird wieder mal ein unruhiges Jahr,” weiß Anne und fährt sich hastig durch ihr kurzes blondes Haar. Nur wenige Minuten später hat sie es geschafft, in zweiter Reihe zu halten, das Gefährt gemeinsam mit ihren `Kick’-Kolleginnen in Rekordgeschwindigkeit mit überbordend vielen Instrumentenkoffern zu beladen und wieder in den dichten Frankfurter Verkehr einzufädeln. Die vier Musikerinnen haben Routine. Seit zehn Jahren sind Anne Breick, Jutta Keller, Uli Pfeifer und Elke Voltz als Band „Kick La Luna“ unterwegs – mit unzähligen Konzerten in Deutschland, in den europäischen Nachbarländern und sogar in den USA.

Ihre stetig wachsende Fangemeinde beglückten sie mit bislang fünf CDs, produziert beim eigens gegründeten Label Turbulent Records. Kick La Lunas tanzbarer Ethno-Funk kommt gut an – ob bei Megafestivals oder in kleinen Clubs: Uli Pfeifers drängender, cooler Bass, Jutta Kellers flamenco-inspirierte Gitarre, Elke Voltz’ leidenschaftliche Soulstimme und Anne Breicks quirlige afro-brasilianische Percussion verbinden sich zu einer farbenfroh hinreißenden Mischung aus mehrstimmigem Gesang und komplexen Rhythmen.
Kein Wunder, dass selbst Produzent Edo Zanki die Musik der „Kicks“ toll fand. Für die Jubiläums-CD, die im Frühsommer 2002 erscheint, kooperierte er bereits zum zweiten Mal mit Deutschlands renommierter Ethno-Funk-Band.

Professionell als Musikerin zu arbeiten ist vor allem eins: Hartes Brot. Die erste Euphorie über Auftritte und Applaus weicht meist der Ernüchterung angesichts nervenaufreibenden Bühnengetingels. Ruhmesglück wird dann schnell in wechselnden Konstellationen gesucht. Anders bei Kick La Luna:
Dass die Band bereits seit 1992 in Originalbesetzung spielt, ist ein kleines Wunder im rauen Musikbusiness. „Das Geheimnis sind ganz einfach unsere musikalischen und menschlichen Unterschiede”, verrät Jutta Keller. Von Herausforderung, Weiterentwicklung, Grenzüberschreitung ist die Rede, und Uli Pfeifer kommt ins Schwärmen: „Wir sind gemeinsam als Arbeitskolleginnen, Freundinnen, ja fast als Familie durch Krisen und schlechte Zeiten gegangen.” Darauf sind sie stolz: Auf den Zusammenhalt, die gemeinsame Reise, die gegenseitige Unterstützung. Und auf die Kämpfe und Reibereien. Das verbindet. „Auch wenn es mal arg geknallt hat, müssen wir ja doch wieder auf die Bühne,” lächelt Elke Voltz vielsagend über den Superkitt der Kicks.

Auch im 21. Jahrhundert ist es nicht selbstverständlich für Musikerinnen, dem Beruf Priorität einzuräumen. Denn der Preis für das ambitionierte, aber unstete Lebenskonzept ist hoch: Ständig auf Achse ist es schwer, Freundschaften zu pflegen und Beziehungen zu leben, vom Leben mit Kindern ganz zu schweigen.
„Die Grätsche zwischen Beruf und Privatleben gelingt manchmal nur mit Schmerzen”, bedauert Jutta. „Freundinnen und Bekannte haben meist dann frei, wenn ich arbeiten muss und umgekehrt.“
So müssen beide Seiten flexibel sein und den jeweils anderen Lebensrhythmus akzeptieren.
„Ich suche mir nur Freundinnen, die dieses verrückte Leben mittragen,” stellt Anne klar. Und Uli setzt nach: „Mein Freund wusste, worauf er sich einlässt – und ein großer Teil von mir ist nun mal die Musik und diese Art von Leben.”

Wie selbstverständlich gehören berufliche Seitensprünge zur Kick’schen Kreativität: Sängerin Elke Voltz ist mit ihrem Soloprogramm und eigenen Songs unterwegs, Jutta Kellers facettenreiche Eigenkompositionen sind in ihrem spanischen Gitarrenduo zu hören, Uli Pfeifer ist als vielseitige Bassistin mit Bluesstimme heiß begehrt und Anne Breick alias AyeBeeGroove trommelt sich mit ihren beiden Modern Percussion-Combos quer durchs Land. Weil die vier Lebenskünstlerinnen mittlerweile nicht mehr wie 1992 in und um Frankfurt wohnen, sondern auch in Tübingen, in Aschaffenburg und Aachen, bewährt sich auch hier das kunstvolle Jonglieren mit dem Terminkalender. Die vielen Standbeine von Konzerten und Kursen zahlen sich aus: Es lässt sich leben von der Kunst. Ohne große Sprünge – aber immerhin mit der „besten Band, die mir bisher begegnet ist”, grinst Uli.


„Vor zehn Jahren hätte ich mir das nicht vorstellen können,” sagen sie unisono. Und Kick La Luna ist weiter on tour, von Gig zu Gig, im Bus, im Auto und mit den Instrumenten im Gepäck – ein Leben aus Koffern. Ein unstetes Leben zwar, aber im Einklang.
Zwei Wünsche haben die Ladies of Ethno-Funk trotzdem noch: Weitermachen können mit derselben Lust und Neugier wie schon seit zehn Jahren. Und immer wieder mit dem gewissen Kick.

Cover der ersten Demo-Cassette 1992, 1. Plakat-Motiv

Eine Geschichte, ein Bericht von Tina Fritsche / Hamburg

Kick La Luna spielen in Frankfurt am Do. 14. November in der Batschkapp, Maybachstr., in FFM-Eschersheim ein „Special Jubiläums-Concert“ mit Gästen (Samir Essahbi – Darambouka aus Marokko/Schweiz und Uli Kratz von u.a. „Salsa Verde“ an der E-Gitarre). Dazu noch einige Überraschungen und… es gibt den Geburtstags-Video-Clip zu sehen!

Discographie:

5. CD : die aktuelle Jubiläums-CD „Bridges to you” (2002)

EFA CD 00189-2, in limitierter Auflage mit Sonderbooklet

„10 Jahre – eine Band”

4. CD „lucina lacht” (1998)

EFA CD 00086-2

3. Maxi-CD „celebrate” (1997)

EFA CD 12983-2

2. CD „secret waves” (1996)

EFA CD 12916-2

1. Debut-CD „Kick La Luna” (1994)

EFA CD 12917-2

1.) Single: „Die Rose“ – die Weihnachtssingle gegen „Rechtsradikale Gewalt“ (im hHandel) EFA-CD 00188-2

2.) Single: „Luna La Luz“(2002)

Vertrieb:
www.EFA-Medien.de
http://www.amazon.de

10 Jahre KICK LA LUNA – ETHNO FUNK
Eine kleine Auswahl der wichtigsten Stationen

8. Juni 1992 – Kick La Luna-Bühnendebüt: Open-Air-Jazz-Festival – Heppenheim

Juni 1993 – Erste Auftritte in der Schweiz (Chur, Bern)

November 1993 – 1. Frauen-Musik-Festival Wien

Juli 1994 – „Sound of Frankfurt” – HR-Bühne

August 1994 – Erster Fernsehauftritt – „Hesssenschau“ (HR 3)

März 1995 – „La Laterie” – Strasbourg (F)

Juni 1995 – Kick La Luna vertreten die Stadt Frankfurt beim

Busco-Festival in Budapest, Fernsehmitschnitt

Mai 1996- „Open Ohr Festial” – Mainz/Hauptbühne

August 1996 – Tournee durch USA und Kanada

(u.a. Toronto, Montreal,Michigan, San Francisco)

Juni 1997 – „Kieler – Woche” – MAX-Bühne, TV-Mitschnitt

November 1997 – TV Pro7 – Show Arabella Kiesbauer

Juni 1998 – Konzert in Paris-Montreuil

Sommer 1998 – Drei Open-Air-Konzerte im Vorprogramm von Badesalz

August 1998 – Auftritt bei den „World Gay Games“ in Amsterdam

Oktober 1998 – KUZ Mainz – Doppelkonzert mit den „Acapickels”

Mai 1999 – Kick La Luna-Porträt in der TV-Sendung „Bilderbogen“ (HR 3)

August 2000 – „Uhuru” – Weltmusikfestival, Solothurn/Schweiz

August 2000 – HR 3-TV: Livesendung „Ferien in Hessen” – Airport Frankfurt

November 2000 – „Kulturzentrum Moritzbastei” – Leipzig

September 2001 – Stadtfest „Essen Original” – Essen

November 2001 – „Sudhaus” – Tübingen

7.Juni 2002 – Jubiläumskonzert + CD-Release, Centralstation Darmstadt

Juli 2002 – gemeinsames Konzert mit Edo Zanki & Band, Weinheimer Kultursommer

Juli 2002 – Auftritt auf der „Breminale”, Bremen, Hauptbühne v. Weserkurrier

August 2002 – Konzert ”Bardentreffen”, Nürnberg

Oktober 2002 – Wiesbaden – Weltmusikfestival im GMZ

November 2002 – „special concert” Batschkapp, Frankfurt

Copyright: Redaktion Melodiva

www.kicklaluna.com

30.09.2002