Ulrike Haage/Berlin

Deutscher Jazzpreis 2003

Die Pianistin und Komponistin Ulrike Haage erhält als erste Musikerin den Albert Mangelsdorff-Preis 2003

Die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) überreicht den von der GEMA-Stiftung mit 10.000 EUR ausgestatteten Albert Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis) am Samstag, den 8. November 2003 im Rahmen des JazzFest Berlin an die Pianistin, Elektronikerin und Komponistin Ulrike Haage. Sie gilt als Grenzgängerin. Ihre musikalischen Aktivitäten bewegen sich in übergreifenden Bereichen der Musik und bilden ein breites Spektrum musikalischer Entwicklungen und Experimente. Sie entwickelte einen eigenen Stil, Poesie und Musik zu einer Sprache zu vereinen und zählt mit ihren vielschichtigen und sensiblen Klanggebilden zu einer der wichtigsten Elektronikerinnen der deutschen Musikszene. Die Union Deutscher Jazzmusiker und die GEMA-Stiftung ehren in zweijährigem Turnus eine herausragende und epocheprägende Jazzpersönlichkeit.

Verleihung am 8. November 2003

Ulrike Haage ist die sechste Preisträgerin und die erste Musikerin überhaupt, die nach Wolfgang Schlüter (2001), Heinz Sauer (1999), Ernst-Ludwig Petrowsky (1997), Peter Kowald (1996)
und Alexander von Schlippenbach (1994) diesen Preis empfängt.

Ulrike Haage studierte in Hamburg Musik und Musiktherapie und war in den nachfolgenden Jahren als Dozentin für Orchesterleitung und Improvisation dort an der Musikhochschule tätig.

Ihre musikalische Laufbahn begann 1984 als Mitbegründerin der ersten deutschen Frauenbigband „Reichlich Weiblich“. Bis heute hat sie ein weites Feld musikalischer Entwicklungsschritte durchmessen, u.a. in der Mitwirkung und Zusammenarbeit mit Alfred Harth, der Gruppe „Vladimir Estragon/Goto“, FM Einheit, Phil Minton bis hin zu durchkomponierten Hörspielen und Bühnenstücken. Mit Katharina Franck bildet sie seit 1989 das Herzstück der Popgruppe „Rainbirds“. Zahlreiche Schallplatten und CD-Produktionen dokumentieren ihr Wirkungsspektrum.
Ihre musikalische Arbeit im Theaterbereich mit renommierten Regisseuren wie Peter Zadek oder Kazuko Watanabe führten sie an die Schauspielhäuser in Hamburg, Zürich, Düsseldorf oder Berlin.
Mit dem 2001 uraufgeführten Werk „Bombsong“ tastet sich Ulrike Haage weiter voran im Grenzgebiet zwischen Elektronik und provokantem, akustischem Hörspiel. Die Schauspielerin Meret Becker beschreibt Ulrike Haage als „eine der kunstvollsten und ideenreichsten Musikerinnen Deutschlands, die der Musik einen schwebenden Charme verleiht“.

Titelstory + Dozentin

Ulrike Haage gehörte Anfang der 80erJahre bereits mit zum Kreis der Musikdozentinnen der allerersten Deutschen Frauen Musik Wochen, die damals in Lüneburg veranstaltet wurden. Pro Woche nahmen ca. 100 Musikerinnen aus ganz Deutschland an diesen Events teil. Das war auch der Beginn des Vereins „Frauen machen Musik e.V.“ (1984) und der Beginn des ersten Frauen-Musik-Magazins „Rundbrief“, der später dann in „Melodiva“ umgetauft wurde.

Ulrike Haage war Titelstory von Heft 23/1994 (s. Titelfoto v. Ilka Schuster).

Diese Ausgabe können Sie im Frauen Musik Büro bestellen.

Fotos: Stefan Müssigbrodt

Informationen über den Deutschen Jazzpreis:

Union Deutscher Jazzmusiker e. V. (UDJ)

[/url]www.udj.de

Copyright: Redaktion Melodiva

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30.09.2003