Tamara Lukasheva & INSO Lviv Orchestra
“Anima“
Mit einem berührenden Stück, inspiriert vom Gedicht „Singet leise“ von Clemens Brentano, startet das neue Album „Anima“ der preisgekrönten, ukrainischen Jazzsängerin Tamara Lukasheva, das sie mit dem INSO Lviv Orchestra aufgenommen hat. Ein Jahr intensiver Arbeit mit Höhen und Tiefen liegen hinter ihr, denn das Album wurde im Herbst 2023 unter Kriegsbedingungen in der Westukraine aufgenommen. Lukasheva stammt aus Odessa, lebt aber seit 2010 in Köln und setzt sich seit dem russischen Angriffskrieg mit Benefizkonzerten für ihre Landsleute ein. „Ich will diese Lieder weder mit Wut noch mit Hass oder Aggression singen, sondern etwas Tröstliches geben. Ich will uns in den Zustand der Menschlichkeit zurückführen“, schreibt die Sängerin über ihren Ansatz. Damit möchte sie etwas schaffen, „was man mit keinem Raketenangriff zerstören kann: Musik, die eine kulturelle Verbindung auf einer neuen Ebene schafft“. Für „Anima“ hat sie traditionelle ukrainische Volkslieder neu arrangiert, und acht eigene Stücke, teils von der ukrainischen Lyrikerin Tonya Kornuta, teils von deutscher Poesie des 19. Jahrhunderts inspiriert, komponiert. Matthias Schriefl bringt als Solomusiker an Trompete, Alp- und Flügelhorn dynamische Höhepunkte in die ungemein spannende Musik ein. Im Mittelpunkt steht jedoch die große Stimme von Lukasheva, die voller Leidenschaft alle Gefühlslagen durchschreitet und von dem einzigartigen Orchester feinfühlig und kraftvoll begleitet wird. Absolutes Highlight: „Spovid“.
CD, 2024, 11 Tracks, Label: Tangible Music
Mane Stelzer25.08.2024