Katarina Pejak
“Pearls On A String“
Achtung – diese Perlenkette der in Serbien geborenen, nach US-Aufenthalt nun in Frankreich lebenden Sängerin, Keyboarderin und Komponistin hat es in sich! Gelten Perlen doch nicht nur als Symbol für Glück und Geld, sondern genauso als Boten für Trauer und Unglück. Diese Ambivalenz zieht sich durch Pejaks zweites Album, vor allem textlich. Musikalisch beginnt ein Song gern harmlos, unaufgeregt, um sich plötzlich fulminant zu steigern – so gleich beim titelgebenden Opener. Auch „Jeremy’s Boat“ bewegt sich zunächst zart groovend in ruhigem Fahrwasser, gerät kurz in Turbulenzen, gleitet sanft weiter. „Don’t bore me…“, singt sie in „Notes On Boredom“, und ihre süße Kindfrau-Stimme klingt auf einmal sehr lasziv, beinahe böse… Gleich darauf geht’s flott-fröhlich weiter. Mal dezent rockig, mal sanft jazzig, auch ein bisschen Country schleicht sich dank Steel Guitar ein – bei jedem Hören entdeckt man neue, interessante musikalische Gimmicks – schade, dass die Texte nicht veröffentlicht wurden; nicht alles ist klar verständlich, aber auch hier deuten sich Feinheiten, Fallstricke, wenn nicht Fallgruben an. Wer sie live erleben möchte: Im Herbst zieht Katarina Pejak wieder mit dem Blues Caravan durch die Lande.
CD, 2024, 12 Tracks, Label: Ruf Records
Fee Kuhn18.05.2024