Mega Bog

“End of Everything“

Das siebte Album der US-amerikanischen Synth-Rock-Gruppe unter Mastermind Erin Elizabeth Birgy ist starker Tobak. Das beginnt schon beim Cover, das ein Gemälde zeigt, auf dem sich Mrs. Birgy räkelt, wie Göttin sie schuf. Musikalisch kommt das neue Werk poppiger daher als die Vorgänger, bisweilen erinnert es geradezu fröhlich an die Synthipop-Acts der 80er Jahre („Cactus People“). Textlich aber setzt es die düsteren Themen ihrer verstörenden Gedankenwelt fort: sei es der Verbrecher in ihrem Kopf („End Of Everything“) oder ihre ständigen Gespräche mit einem Liebhaber über das Köpfen junger Männer („The Clown“). Der gegenwärtige Zustand der Welt trägt auch nicht gerade zur Erheiterung bei: „…we’ll probably get so much worse…“„But I am alive, live on broken…“ („Don’t Doom Me, Now“) – sollte es doch noch Hoffnung geben? Wer sich mit diesen Themen näher beschäftigen möchte, kann mit ihrer gleichzeitig erschienenen Gedichtsammlung „The Practice of Hell Ending“ weiter in ihre inneren Welten reisen oder die in Griechenland und Los Angeles gedrehten Musikvideos zu den einzelnen Songs ansehen. Sicher kein Album für den Massengeschmack, eher, wie ein Kritiker schreibt, „eine Pop-Scheibe für Schwarzseher“.

CD, 2023, 8 Tracks, Label: Mexican Summer/Bertus Musikvertrieb

Fee Kuhn

14.08.2023