Susanne Folk
“Love Is Not A Weakness“
Die in Berlin lebende Deutsch-Amerikanerin Susanne Folk hat sich – meist an Saxofon oder Klarinette – mit Bands wie Azolia, Susanne Folk Trio & Celina Muza oder Call Me Cleo einen Namen gemacht. Auf „Love Is Not A Weakness“ präsentiert sie sich nun erstmals als Singer-/Songwriterin am Flügel. Das geschah aus einer inneren Notwendigkeit heraus, denn „…plötzlich hatte ich das Gefühl, dass da was raus muss [weil] ich sonst platzen würde“. Ihre Songs sind immer Rückblicke des Geschehenen, bereits Verarbeiteten; Gefühle, die sie sich bei der Performance vergegenwärtigt und neu interpretiert. Ihre Texte handeln von Eigenständigkeit, vom Stellung beziehen, sich selbst treu bleiben: „I don´t have to shine at all | I only need a light to reflect in“, heißt es im Opener „Queen Of Darkness“. Das Klavier ist ihr bereits seit Kindertagen vertraut, auch für ihre Bands hat sie Songs darauf komponiert. Vielleicht klingt es deshalb nicht nach einem Debüt. Hier ist eine reife Künstlerin am Werk, die ihre Gefühlslagen in wunderschöne Pianomelodien und rhythmische Figuren zu kleiden weiß. Und auch wenn sich eine dunkle Melancholie durch das Album zieht – es ist die Kraft der Liebe und des gegenseitigen Respekts, auf die es ihr ankommt, wie es der Albumtitel andeutet.
CD, 2023, 10 Tracks, Label: Traumton Records
Mane Stelzer23.06.2023