Anette Niedermeier
“Frames“
Uns ist kürzlich ein stimmungsvolles Jazzdebüt in den Briefkasten geflattert. Die Sängerin und Songwriterin Anette Niedermeier hat mit „Frames“ Ende letzten Jahres ein Album mit sieben Eigenkompositionen herausgebracht. Niedermeier hat Literatur studiert und arbeitet als Gymnasiallehrerin in Memmingen. Jetzt, in den Goldenen Fünfzigern, hat sie sich einen Traum erfüllt und geht mit ihrem Album den eigenen Gedanken auf den Grund. „Nothing But The Ocean“ fängt z.B. die Stimmung eines Sommerabends am Meer ein, „The Core“ den Wunsch, im Leben wirklich an den „Kern“ zu kommen und die eigene Bestimmung zu finden. Andere Songs drücken Dankbarkeit aus über das, was schon war und was das Leben noch bereithält, oder die Wunder, die uns die Natur bietet. Andrea Hermenau an Piano & Rhodes, Peter Cudek (b/kb), Stefan Noelle (dr/perc) und Vincent Eberle an Flügelhorn und Trompete zaubern dazu eine warme, samtene Musik. Das französischsprachige Stück „Attendant“ – eine schöne Folkballade, in der sich Niedermeier selbst an der Aktustikgitarre begleitet – sticht heraus. Für meinen Geschmack findet ihre Stimme hier sogar noch einen passenderen „frame“ als in den Jazzsongs.
CD, 2023, 7 Tracks, Label: Radau Records
Mane Stelzer08.04.2023