Conni Han
“Secrets Of Inanna“
Um die älteste Gottheit, die mit Liebe, Schönheit, Fruchtbarkeit und Krieg assoziiert wird, geht es im neuen Album der US-amerikanischen Pianistin und Komponistin Connie Han. „Secrets Of Inanna“ ist größtenteils von einem alten sumerischen Epos inspiriert, das die Reise der Göttin aus dem Himmel in die Unterwelt beschreibt. Tod und Wiedergeburt der Göttin bilden denn auch das Tableau, das die 12 Stücke erzählen. Han stammt aus einer Musikerfamilie in Los Angeles und entdeckte den Jazz, als sie die Los Angeles County High School for the Arts besuchte. Der Schlagzeuger Bill Wysaske war ihr damaliger Mentor und Produzent ihrer ersten Alben; er ist auch auf dem neuen Longplayer für einige Kompositionen und die Produktion verantwortlich. Während seine Kompositionen mehr das Licht und die Schönheit beschreiben, erforscht Han die dunkelsten Tiefen von Inannas Seele: „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Künstlerin einen Teil ihrer Seele opfern muss, um Kunst mit Substanz und Qualität zu schaffen – körperlich, geistig und spirituell. Um etwas wirklich Schönes zu schaffen, muss der Künstler in die wilde Dunkelheit eintauchen, die in uns allen lebt. (…)Inanna hat das ultimative Opfer ihres eigenen Lebens in der Unterwelt bezahlt – alles, um sich ihren inneren Dämonen zu stellen, um ein ganzes und vollständiges Wesen zu werden.“ Eine erstaunliche Aussage für eine erst 26jährige Künstlerin, die aber bereits als „neuer Superstar des Jazzpiano“ gehandelt wird.
CD, 2022, 12 Tracks, Label: Mack Avenue Music Group
Mane Stelzer23.11.2022